Die ertrag- und umsatzsteuerliche Organschaft – Aktuelle Entwicklungen, Beispiele und Beratungshinweise

Die Regelungen zur ertrag- und umsatzsteuerlichen Organschaft stehen – angesichts aktueller Gesetzesvorhaben und einschlägiger Rechtsprechung durch BFH und EuGH – abermals im Fokus. Dabei werden Bilanzierende, Berater und Abschlussprüfer vor neue Herausforderungen gestellt. In der täglichen Praxis treten in diesem Zusammenhang mitunter häufig Zweifelsfragen auf.

Die ertragsteuerliche Organschaft unterliegt einem stetigen Wandel, der durch laufende Gesetzesänderungen und Rechtsprechung vorangetrieben wird. Hierbei gilt es für die Stpfl., die eine ertragsteuerliche Organschaft unterhalten, die aktuellen Entwicklungen stets im Blick zu behalten, da andernfalls die (rückwirkende) Versagung der Organschaft drohen kann. Die Änderung des § 302 AktG durch das SanInsFoG sollte dabei zum Anlass genommen werden, die Erfüllung der Voraussetzungen des dynamischen Verweises nach § 17 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 KStG in bestehenden und geplanten Ergebnisabführungsverträgen zu prüfen. Des Weiteren sollte der geplante Systemwechsel vom steuerlichen Ausgleichsposten hin zur „Einlagelösung“ bei organschaftlichen Mehr- und Minderabführungen durch das KöMoG mit Blick auf die Veranlagungszeiträume ab 2022 im Auge behalten werden. Abschließend sollte, sofern UK-Ltd. als Organgesellschaften integriert wurden, darauf geachtet werden, dass es nicht zu einer rückwirkenden Beendigung der steuerlichen Organschaft kommt, sondern eben nur für die Veranlagungszeiträume ab 2021.

Die Regelungen zur umsatzsteuerlichen Organschaft waren in den letzten Jahren sehr stark durch die Rechtsprechung von BFH und EuGH geprägt und stehen angesichts einiger bemerkenswerter Vorlageverfahren an den EuGH wieder einmal im Fokus. Neben der Frage der generellen Europarechtskonformität der deutschen Organschaftsregelungen ist insbesondere die Vorlage des FG Berlin-Brandenburg und die betreffende Entscheidung des EuGH hervorzuheben, wonach selbst eine Personengesellschaft „mit Fremdbeteiligung“ als Organgesellschaft in Betracht kommen kann. Mit Spannung bleibt zu erwarten, wie die betreffende Rechtsprechung im deutschen Recht umgesetzt wird.

Nichtsdestotrotz führt dies dazu, dass die Unternehmen und ihre steuerlichen Berater stets gehalten sind, die aktuellen Entwicklungen im Rahmen der Steuerplanungen zu verfolgen und bestehende Organschaften dahingehend zu überprüfen, ob ggf. Anpassungen an geänderte Rechtsprechung erforderlich ist. Unabhängig davon sollte das Vorliegen bzw. Nichtvorliegen von umsatzsteuerlichen Organschaften jedoch immer möglichst frühzeitig erkannt werden, da andernfalls aufgrund des Umstands, dass die betreffenden Rechtsfolgen (bislang noch) rückwirkend zu ziehen sind, nicht nur erheblichen Verwaltungsaufwand, sondern auch erhebliche Umsatzsteuermehrbelastungen (inkl. Zinsen) auslösen können. Vor diesem Hintergrund wäre die Einführung eines Antragsverfahrens, wie es bereits das BMF mit seinem Eckpunktepapier vom 14.3.2019 im Blick hatte sowie nun durch die Bundesregierung mit dem Paket zum Bürokratieabbau vom 13.4.2021 angekündigt, aus Gründen der Rechtssicherheit zu begrüßen.

In der täglichen Praxis treten in diesem Zusammenhang mitunter häufig Zweifelsfragen auf:

  • Wie sollte die Organschaft umgesetzt werden, um Rechtsunsicherheiten und etwaige steuerliche Nachteile zu vermeiden?
  • Was ist bei bestehenden Organschaften zu beachten, mitunter betreffend den dynamischen Verweis und ausländischen Organgesellschaften?
  • Welche Besonderheiten sind bei Personengesellschaften als Organgesellschaften für Zwecke der Umsatzsteuer zu berücksichtigen?

Das Themen-Special „Die ertrag- und umsatzsteuerliche Organschaft – Aktuelle Entwicklungen, Beispiele und Beratungshinweise“ aus dem Paket NWB Unternehmensteuern und Bilanzen gibt Ihnen einen Wegweiser zu den ertrag- und umsatzsteuerlichen Regelungen der Organschaft an die Hand, den Sie in Ihrer täglichen Arbeit zur Auffrischung oder zum Nachschlagen einsetzen können. Der Fokus liegt einerseits auf der anschaulichen Vermittlung von Wissen anhand von Beispielsfällen zu den betreffenden Themenkomplexen und widmet sich zentralen Fragestellungen in diesem Zusammenhang. Andererseits werden praktische Hinweise gegeben sowie aktuelle Entwicklungen in Bezug auf die betrachteten Themengebiete aufgegriffen. Das vollständige Themen-Special finden Sie als Abonnent in der NWB Datenbank unter NWB VAAAH-77478.

Haben Sie noch keinen Datenbank-Zugriff? Dann testen Sie einfach das Paket von „NWB Unternehmensteuern und Bilanzen – StuB“ vier Wochen lang kostenlos!

Cookies erforderlich

Um fortfahren zu können, müssen Sie die dafür zwingend erforderlichen Cookies zulassen. Diese gewährleisten den vollen Funktionsumfang unserer Seite, ermöglichen die Personalisierung von Inhalten und können für die Ausspielung von Werbung oder zu Analysezwecken genutzt werden. Lesen Sie auch unsere Datenschutzerklärung.