Kleine Photovoltaikanlagen und vergleichbare BHKW – Update zur fehlenden Gewinnerzielungsabsicht

Mit BMF-Schreiben v. 29.10.2021 (NWB YAAAH-93706) wurde die Vereinfachungsregelung (Fiktion der Liebhaberei) für kleine Photovoltaikanlagen (bis 10,0 kW/kWp) insgesamt überarbeitet.

Begünstigte Photovoltaikanlagen

Eine Photovoltaikanlage (bis 10,0 kW/kWp installierte Leistung) oder ein BHKW (bis 2,5 kW elektrische Leistung) ist begünstigt, wenn sie/es nach dem 31.12.2003 oder vor mehr als 20 Jahren (sog. ausgeförderte Anlage) in Betrieb genommen wurde. Der erzeugte Strom darf nur zu eigenen Wohnzwecken genutzt oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Schädlich ist eine Nutzung des Stroms durch einen Mieter oder zu eigenbetrieblichen Zwecken.

Keine Einschränkungen hinsichtlich der Grundstücksart

Auch Anlagen, die sich auf Mehrfamilienhäusern befinden, können damit nunmehr begünstigt sein, wenn die übrigen Voraussetzungen erfüllt sind. Auch für Anlagen, die im Eigentum eines Mieters (= nicht des Grundstückseigentümers) stehen, kann die Vereinfachungsregelung in Anspruch genommen werden.

Einheitlicher Gewerbebetrieb

Die Finanzverwaltung sieht alle Photovoltaikanlagen (und/oder Blockheizkraftwerke) eines Steuerpflichtigen als einheitlichen Gewerbebetrieb an. Dies gilt auch dann, wenn die Photovoltaikanlagen sich auf verschiedenen Grundstücken befinden. Bei der Prüfung der 10,0 kW/kWp-Grenze sind alle (!) Anlagen einer steuerpflichtigen Person zu addieren. Es ist nicht möglich, den Antrag nur für einzelne Anlagen zu stellen.

Antragstellung

Wie bislang auch ist der Antrag (Achtung: zeitliche Befristungen!) in jedem Fall beim örtlich zuständigen Finanzamt zu stellen. Der Antrag führt nicht zur Versagung des umsatzsteuerrechtlichen Vorsteuerabzugs.

Sonderfall „Ausgeförderte Anlagen“

Bei den ausgeförderten Anlagen kann frühestens nach 20 Jahren Betriebsdauer zur Liebhaberei übergangen werden und zwar ab dem Veranlagungszeitraum, der auf den Veranlagungszeitraum folgt, in dem letztmalig die garantierte (= hohe) Einspeisevergütung gewährt wurde. Die stillen Reserven sind mit 0 € zu bewerten.

Fazit

Gegenüber der bisherigen Vereinfachungsregelung ist der Anwendungsbereich deutlich ausgeweitet worden. Verschärfungen sind nur in der zeitlichen Begrenzung des Antragsrechts zu sehen.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der NWB Datenbank unter NWB TAAAH-94065. Haben Sie noch keinen Datenbank-Zugriff? Dann testen Sie einfach das Kanzleipaket PRO vier Wochen lang kostenlos!

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