Die 4-Tage-Woche: Ein Modell für Steuerkanzleien?

Der Fachkräftemangel in der Steuerberaterbranche verschärft sich. Richtig eingesetzt, könnten neue Arbeitszeitmodelle Abhilfe schaffen. Im Kampf um neue Talente ebenso wie bei der Bindung bestehender Mitarbeiter. In diesem Zusammenhang heiß diskutiert: die 4-Tage-Woche. Eignet sich das Modell auch für Kanzleien? 

So profitieren Kanzleien von der 4-Tage-Woche

Montags bis donnerstags im Büro oder Homeoffice arbeiten und freitags bis sonntags ein verlängertes Wochenende genießen. Und das Woche für Woche. Für Arbeitnehmer klingt die 4-Tage-Woche wie ein Traum, bei den meisten Arbeitgebern allerdings überwiegt die Skepsis. Ein Tag weniger Arbeit bei gleicher oder annähernd gleicher Bezahlung? Kann das gutgehen? Es kann, wie mittlerweile gleich mehrere Studien nahelegen. Entgegen der Befürchtung schadet die 4-Tage-Woche der Produktivität nämlich nicht. Der Grund: Die Arbeitszeitreduzierung setzt Anreize für ein optimiertes Arbeiten. Beispielsweise, indem aktiv zeitsparende digitale Prozesse implementiert werden. So kann die 4-Tages-Woche im Nebeneffekt zur bedeutenden Triebfeder der Digitalisierung werden. Die wichtigsten Vorteile des Modells:

  • Optimierungsdruck bzgl. der Arbeitszeit beschleunigt die digitale Transformation.
  • Mehr Freizeit sorgt für eine bessere Work-Life-Balance.
  • Die Mitarbeiterzufriedenheit wächst.
  • Die 4-Tage-Woche ist ein Alleinstellungsmerkmal, wovon Kanzleien beim Recruiting massiv profitieren.
  • Die Kanzlei sichert ihre Zukunftsfähigkeit, da insbesondere junge Nachwuchskräfte durch New-Work-Modelle wie die 4-Tage-Woche gewonnen werden können.

Grund genug für Kanzleien, es auf einen Modellversuch ankommen zu lassen.  

4-Tage-Woche: So gelingt der Modellversuch

In den seltensten Fällen sind die Anliegen von Mandanten so dringlich, dass sie binnen Stunden bearbeitet werden müssen. Bevor Sie sich Hals über Kopf in die 4-Tages-Woche stürzen, sollten dennoch einige Rahmenbedingungen geklärt sein.

  • Informieren Sie Mandanten rechtzeitig über bestehende Änderungen.
  • Machen Sie grundlegende Informationen online zugänglich.
  • Stellen Sie nach Möglichkeit einen Mitarbeiter (ggf. im Rotationssystem) als Notfallkontakt für dringende Angelegenheit ab.
  • Verweisen Sie in Abwesenheitsnotizen auf alternative Informationsmöglichkeiten sowie ggf. auf Ansprechpartner bei dringenden Angelegenheiten.
  • Teilen Sie die wöchentliche Arbeitszeit so auf 4 Tage auf, dass der tägliche Workload zu bewältigen ist. Reduzieren Sie die Wochenarbeitszeit ggf. um einige Stunden.

Gut zu wissen: Im Regelfall empfiehlt es sich, die Mehrarbeit möglichst gleichmäßig auf die 4 Arbeitstage zu verteilen. Eine Arbeitszeiterhöhung von einer halben bis einer Stunde nehmen die meisten Mitarbeiter für einen Tag mehr Freizeit gerne in Kauf.

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