Recruiting: Warum sich Boomerang Hiring bezahlt macht

Geänderte Lebensumstände, familiär bedingter Umzug oder schlicht die Lust auf eine Veränderung: Die Kündigung einer Fachkraft kann viele Gründe haben. Gerade bei Mitarbeitern, die im Guten gehen, muss der Bruch mit der Kanzlei nicht endgültig sein. Unter Umständen können die Leistungsträger über sogenanntes „Boomerang Hiring“ zu einem späteren Zeitpunkt zurückgewonnen werden.

Was ist Boomerang Hiring?

Boomerang oder Rehiring bezeichnet die Bemühungen eines Unternehmens bzw. einer Steuerkanzlei ehemalige Arbeitnehmer zu einem späteren Zeitpunkt erneut einzustellen. Die personalpolitische Strategie liegt im Trend, hat sich der War of Talents doch gerade in der Steuerberaterbranche in den letzten Jahren massiv verschärft. Maßnahmen des Boomerang Hirings sind oft langfristig ausgelegt und zielen darauf ab, den Kontakt zu einem ehemaligen Mitarbeiter zu halten.

Ehemalige Mitarbeiter als „blinder Fleck“

Qualifizierte Fachkräfte sind immer schwieriger zu finden. Steuerkanzleien sind sich des Werts ihrer Mitarbeiter daher zunehmend bewusst – und investieren viel in Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung (Retention Management). Und auch die Recruiting-Bemühungen werden im Kampf um neues Fachpersonal zunehmend ausgefeiter. Sie reichen vom geschickten Storytelling bis zum flexiblen Video-Recruiting. Mitarbeiter, die die Kanzlei verlassen haben, verschwinden dagegen meist vom Radar – und sind weder für das Recruiting noch für das Retention Management relevant.

Dabei bräuchte es die Kombination beider Bereiche, um die Chance zu wahren, hochqualifizierte Fachkräfte zu einem späteren Zeitpunkt zurück ins Unternehmen zu holen. Gerade, wenn der Bruch mit der Kanzlei eher äußeren Umständen geschuldet war, stehen die Chancen eines solchen Rehirings gar nicht so schlecht. Wer sich eine Zeit lang in einem vermeintlich aufregenderen Job ausprobieren konnte, kommt womöglich gerne zurück ins warme Nest, wenn der erste Enthusiasmus erstmal verflogen ist. Und dass Menschen nach einem Umzug wieder in die Heimat (und idealerweise in den alten Job) zurückkehren, ist auch nicht ungewöhnlich.

Rehiring macht sich bezahlt

Boomerang Hiring ist für Steuerkanzleien nicht nur mit Blick auf die schwierige Kandidatensuch interessant. Die Wiedereinstellung ehemaliger Mitarbeiter macht sich auch in anderer Hinsicht bezahlt. Diese

  • bringen neue Erfahrungen und neues Know-how mit,
  • kennen zugleich die Strukturen und Prozesse der Kanzlei,
  • müssen nicht oder kaum eingearbeitet werden,
  • sind oft loyaler, denn sie wissen, worauf sie sich einlassen,
  • setzen nicht selten positive Veränderungsimpulse und
  • bedeuten für Kanzleien weniger unangenehmen Überraschungen.

Über erfolgreiches Rehiring lassen sich daher auch die Einstellungskosten deutlich senken.

In Kontakt bleiben: Tipps für erfolgreiches Boomerang Hiring

Um die Erfolgschancen des Boomerang Hirings zu steigern, sollten Kanzleien mit geschätzten Ehemaligen und Top Performern möglichst durchgängig in Kontakt bleiben. Die Möglichkeiten hierzu sind vielfältig:

  • Bleiben Sie über LinkedIn und XING mit der Fachkraft vernetzt.
  • Nutzen Sie besondere Anlässe wie Weihnachtsfeiern, um eine Einladung auszusprechen.
  • Versorgen Sie den ehemaligen Mitarbeiter mit Informationen zu (positiven Änderungen) in der Kanzlei – beispielsweise, was hybrides Arbeiten

Sobald sich eine Gelegenheit ergibt, können Kanzleien durchaus auch ein neues Angebot aussprechen. Etwa dann, wenn das LinkedIn-Profil des Ehemaligen darauf hinweist, dass ein erneuter Jobwechsel ansteht.

Fragebogen für das Rehiring

Bevor Sie einen früheren Mitarbeiter erneut einstellen, sollten Sie klären, ob eine erneute Anstellung wirklich für beide Seiten vorteilhaft ist. Folgende Fragen erleichtern dabei die Entscheidung:

  • Welche Gründe haben damals zur Kündigung geführt?
  • Warum wollen Sie zu uns zurückkehren?
  • Wieso ist gerade jetzt ein guter Zeitpunkt für die Rückkehr in die Kanzlei?
  • Wo sehen Sie Veränderungsbedarf/Verbesserungspotenzial in unserer Kanzlei?
  • Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass Sie uns erneut verlassen?
  • Besitzen Sie neue Fähigkeiten/neues Wissen, das Sie einbringen können?

Einigen sich beide Parteien auf eine Wiederanstellung, sollte die Rückkehr dem ehemaligen Mitarbeiter so einfach wie möglich gemacht werden. Eine neue Position, eine modifizierte Rolle oder flexiblere Arbeitszeiten zeigen, dass dessen Wünsche und Bedürfnisse geschätzt werden – und eben nicht einfach alles beim Alten geblieben ist.

Cookies erforderlich

Um fortfahren zu können, müssen Sie die dafür zwingend erforderlichen Cookies zulassen. Diese gewährleisten den vollen Funktionsumfang unserer Seite, ermöglichen die Personalisierung von Inhalten und können für die Ausspielung von Werbung oder zu Analysezwecken genutzt werden. Lesen Sie auch unsere Datenschutzerklärung.