Transformationale Führung: Ein Modell für die Kanzlei der Zukunft?

Die digitale Transformation markiert einen historischen Wendepunkt. Behaupten werden sich am Ende die Steuerkanzleien, denen es gelingt, den Wandel selbst Teil ihres Geschäftsmodells werden zu lassen. Dazu allerdings braucht es nicht nur technisches Know-how, sondern in erster Linie ein Umdenken in der Führungskultur.

Im Zeitalter der Digitalisierung stoßen traditionelle Führungsstile an ihre Grenzen

Bei traditionellen Führungsstilen steht ein Dreiklang aus Leistungsbereitschaft, Vorgabentreue und Disziplin im Vordergrund. Dabei werden in erster Linie externe Anreize gesetzt (z.B. ein hohes Gehalt oder Freiheiten bzgl. der Arbeitszeit), um Mitarbeiter zu motivieren. Im vergleichsweise starren Arbeitsumfeld der letzten Jahrzehnte, das von eingespielten Prozessen dominiert wurde, waren Kanzleien mit entsprechenden Führungsstilen durchaus erfolgreich.

Die digitale Transformation allerdings hat die Karten neu gemischt. Um sich in Zeiten des ständigen Wandels behaupten zu können, müssen Mitarbeiter Eigenverantwortung, kreatives Denken sowie Offenheit für neue Technologien und Prozesse mitbringen. Ein transformationaler Führungsstil (engl. Transformational Leadership) soll genau das ermöglichen. Mehr als andere Führungsformen setzt die transformationale Führung dabei auf die intrinsische Motivation der Mitarbeiter, um deren rein individuelle Ziele zu einem gemeinschaftlichen Kanzlei-Ziel zu transformieren.

Die 4 Dimensionen von transformationaler Führung

Führungsstrukturen, die an transformationalen Führungsmodellen ausgerichtet sind, funktionieren insbesondere in dynamischen Umfeldern sehr gut. Sie begünstigen das Digital Mindset, das es braucht, um eine Steuerkanzlei fit für die Zukunft zu machen.

  1. Vorbildfunktion: Im Zuge der Transformational Leadership agieren Führungskräfte als glaubwürdig und integer und nehmen damit eine Vorbildfunktion ein.
  2. Vision: Partner mit Führungsverantwortung zeichnen eine Vision für die gesamte Kanzlei, die als sinn- und identitätsstiftend wahrgenommen wird. Dabei spielen insbesondere Kanzlei-Werte wie Nachhaltigkeit eine bedeutende Rolle. Die Folge: Die intrinsische Motivation – und damit auch der Wille, die eigene Kanzlei voranzubringen – steigt.
  3. Innovation: Eine Kommunikation auf Augenhöhe und ein Führungsstil, der Kritik nicht nur zulässt, sondern willkommen heißt. Transformationale Führung ermutigt Mitarbeiter, Prozesse zu hinterfragen und eigenständig Optimierungen voranzutreiben. Damit ist sie eine Triebfeder für Innovationen.
  4. Unterstützung: Mitarbeiter werden von Ihren Vorgesetzten aktiv unterstützt, um ihre individuellen Stärken und Fähigkeiten zu fördern. Auf diese Weise entwickeln Mitarbeiter zunehmend Selbstvertrauen und erleben sich als unverzichtbaren Bestandteil der Kanzlei. Die beste Voraussetzung für Loyalität und eine langfristige Mitarbeiterbindung.

Nachwuchskräfte fordern neue Führungsstile ein

Transformational führende Kanzlei-Partner zeichnen für alle Mitarbeiter eine gemeinsame Vision, die ungemein sinnstiftend wirkt. Gerade Millennials und die selbstbewusste Generation Z fühlen sich durch entsprechende Leadership-Modelle angesprochen. Im Gegensatz zu ihren Vorgängergenerationen sind sie mit einem hohen Gehalt und einer prestigeträchtigen Position allein nicht zu ködern. Weitaus wichtiger ist ihnen das Arbeitsumfeld und die Identifikation mit den Zielen und Werten der Kanzlei. Im War of Talents können sich entsprechende Führungsstrukturen daher als entscheidender Vorteil erweisen. Zumal sie die Kanzlei über das Anwerben von Nachwuchs-Fachkräften verjüngen und damit zukunftsträchtig aufstellen.

 

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