Zeitschrift BFuP 4-2025 mit Immobilienwirtschaft

Immobilienwirtschaft im Fokus: Warum ein betriebswirtschaftlicher Blick auf Immobilien heute wichtiger denn je ist

Kaum ein Sektor ist so tief in wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Dynamiken eingebettet wie die Immobilienwirtschaft. Mit einem großen Anteil am Bruttoinlandsprodukt in Deutschland zählt sie zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen des Landes. Die Relevanz der Immobilienwirtschaft reicht dabei weit über die Errichtung und Bewirtschaftung von Gebäuden hinaus – sie ist zentral für Themen wie nachhaltige Stadtentwicklung, demografischen Wandel, Kapitalanlage, Energiewende und Digitalisierung. Die Betriebswirtschaftslehre ist daher gefordert, sich intensiv mit den Herausforderungen und Innovationspotenzialen dieses Bereichs auseinanderzusetzen.

Aktuelle Entwicklungen

Aktuelle Entwicklungen unterstreichen diese Notwendigkeit: Der Zinsanstieg nach Jahren expansiver Geldpolitik hat die Finanzierungsbedingungen für Bauherren und Investoren grundlegend verändert. Projektentwicklungen werden gestoppt oder verschoben, Immobilienpreise geraten unter Druck, und gleichzeitig steigen die Anforderungen an ESG-konforme Investitionen. Die Wohnraumknappheit in Ballungsräumen, der Büroflächenüberhang nach der pandemiebedingten „Homeoffice“-Expansion und neue regulatorische Rahmenbedingungen verschärfen die Komplexität betrieblicher Entscheidungen im Immobilienkontext.

Immobilienwirtschaft als Innovationsfeld

Dabei ist die Immobilienwirtschaft nicht nur ein Spiegel gesamtwirtschaftlicher Trends, sondern auch ein Innovationsfeld: Digitale Technologien wie Smart Buildings oder datengetriebene Asset-Management-Systeme verändern Prozesse entlang des gesamten Lebenszyklus einer Immobilie. Neue Geschäftsmodelle entstehen an der Schnittstelle von Immobilie, Technologie und Nutzerverhalten. Diese Gemengelage macht deutlich: Für die betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis ergibt sich ein vielfältiges Aufgabenfeld, das sowohl strategische als auch operative Fragestellungen umfasst. Wie lassen sich Immobilienportfolios unter Risiko-, Rendite- und Nachhaltigkeitsaspekten steuern? Welche Controlling- und Governance-Instrumente sind erforderlich? Und wie gelingt die Integration technologischer Innovationen in bestehende Geschäftsprozesse?

Immobilienwirtschaft als anspruchsvolles Forschungs- und Gestaltungsfeld

Die Immobilienwirtschaft steht dabei in summa exemplarisch für die Verknüpfung ökonomischer, technologischer und gesellschaftlicher Herausforderungen. Ihre Analyse verlangt integrative Ansätze, die Finanzierung, Regulierung, Nachhaltigkeit und digitale Transformation gleichermaßen berücksichtigen. Für die Betriebswirtschaftslehre ergibt sich daraus ein anspruchsvolles Forschungs- und Gestaltungsfeld mit hoher praktischer Relevanz.

Autor: Dr. rer. pol. Daniel Gerbaulet, Diplom-Sachverständiger (DIA) für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken, für Mieten und Pachten

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