Inflation und unsichere Zeiten – Auswirkungen auf Rechnungslegung und Unternehmensbewertung

Das Jahr 2022 ist national und international geprägt von Krisen, erhöhten Unsicherheiten am Kapitalmarkt sowie einer historisch hohen Inflationsrate. Für Unternehmen birgt die aktuelle Situation eine Vielzahl von Risiken und Herausforderungen. Das Themenspecial aus dem Paket NWB Unternehmensteuern und Bilanzen – StuB zeigt auf, dass sowohl Unternehmen sowie deren Berater sich intensiv mit den Ursachen und Wechselwirkungen der aktuellen Ereignisse auseinandersetzen müssen, um deren Einfluss auf Jahres- und Konzernabschlüsse sowie Bewertungen zu erfassen und entsprechenden Handlungsbedarf zu identifizieren.

I. Einordnung

Am 24.2.2022 marschierten russische Streitkräfte in der Ukraine ein. Dieser Tag gilt als Beginn des Ukraine-Kriegs, der vielschichtige Auswirkungen u. a. politischer und wirtschaftlicher Natur nach sich zog. Die Konsequenzen sind bis heute spürbar. Die Folgen waren zunächst an den internationalen Finanzmärkten nahezu sofort in Form sinkender Börsenkurse spürbar. Eine wesentliche Folge des Ukraine-Kriegs ist der massive Anstieg der Energiepreise (insb. Erdgas). Dieser Anstieg der Energiepreise ist wiederum ein wesentlicher Treiber der aktuell beobachtbaren historisch hohen Inflationsraten.

In Deutschland belief sich die Inflationsrate im August 2022 auf 7,9 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Für September 2022 gab das Statistische Bundesamt sogar eine Inflationsrate von 10,00 % im Vergleich zum Vorjahresmonat bekannt. Im September 2022 erreichte die Inflationsrate in Deutschland damit den höchsten Stand seit mehr als 70 Jahren. Damit bewegt sich die aktuelle Inflationsrate in Deutschland in Dimensionen, die es generationenübergreifend nicht mehr gegeben hat. Als wesentliche Ursachen der aktuell historischen Inflationsraten sind u. a. die weiterhin spürbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine zu nennen.

Insofern wird häufig davon ausgegangen, dass es sich bei der aktuellen Inflationsentwicklung um Auswirkungen kurzfristiger Schocks handelt, die sich zeitnah wieder erholen dürften. Man könnte also meinen, dass die negativen Auswirkungen der Inflationsrate auf die Wirtschaft nur kurzfristiger Natur sind und sich mit einem Rückgang der Inflation wieder alles normalisieren wird. Allerdings bedeutet kurzfristig an dieser Stelle auch nicht, dass es sich nur um ein Phänomen von wenigen Monaten handelt; es wird voraussichtlich mehrere Jahre dauern, bis die Chance auf eine Normalisierung besteht.

In dem Themenspecial wird gezeigt, dass bei genauerer Betrachtung der derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen keine Entwarnung für Unternehmen ausgesprochen werden kann – im Gegenteil. Die steigenden Inflationsraten werden kombiniert mit den weiterhin bestehenden Verwerfungen aufgrund der Corona-Pandemie, dem Krieg Russlands in der Ukraine, gepaart mit der Geldpolitik der EZB dazu führen, dass Vermögenswerte erheblich an Wert verlieren werden. Dieser Wertverlust könnte bei zahlreichen Unternehmen zu hohen außerplanmäßigen Abschreibungserfordernissen führen. Doch damit nicht genug; auch die Schulden der Unternehmen, u. a. Kreditverbindlichkeiten und langfristige Rückstellungen sowie insbesondere Pensionsrückstellungen, werden massiv steigen und das Ergebnis zusätzlich belasten. Um die aktuelle Situation rund um die hohe Inflationsrate einordnen zu können respektive die richtigen Schlüsse für das eigene Unternehmen zu treffen, ist es wichtig, die wesentlichen Ursachen der derzeitigen Lage zu verstehen. Nur wenn die richtigen Schlüsse in Bezug auf Ursache und Wirkung der Inflationsrate gezogen werden, sind Unternehmen in der Lage, zukunftsgerichtete Fehlentscheidungen bestmöglich zu vermeiden und insbesondere bei Planungsrechnungen für Zwecke von (Unternehmens-)Bewertungen, aber auch schon im Rahmen der Rechnungslegung richtige Entscheidungen zu treffen.

Im Themenspecial wird u.a. eigegangen auf:

Auswirkungen von Ukraine-Krieg und Inflation auf die Rechnungslegung

  • Auswirkungen steigender Zinsen auf monetäre und nicht monetäre Posten
  • Annahmen der Unternehmensfortführung und bestandsgefährdende Risiken
  • Auswirkungen auf einzelne Bilanzposten

Auswirkungen von Ukraine-Krieg und Inflation auf die Unternehmensbewertung

  • Implikationen der steigenden Inflationsrate für die Planungsrechnung
  • Implikationen der steigenden Inflationsrate für den Kapitalisierungszinssatz

Auswirkungen von Ukraine-Krieg und Inflation auf die Berichterstattung

II. Fazit

Das aktuelle wirtschaftliche Umfeld birgt zahlreiche Risiken für die bilanzierenden Unternehmen. Zusätzlich zu den unmittelbaren, täglichen Herausforderungen in dem unsicheren Umfeld treten nun auch Bewertungseffekte, die im Jahresabschluss 2022 zu erhöhten Aufwendungen führen werden. Gleichzeitig ist für die Zukunft mit erhöhten Auszahlungen zu rechnen. Bilanzierende und Berater sind ebenso wie der Abschlussprüfer gefordert, die Effekte zu identifizieren und zu quantifizieren. Letztlich bleibt zu hoffen, dass die Unternehmen in der Vergangenheit ausreichend bilanzielle Risikovorsorge betrieben bzw. einen Eigenkapitalpuffer aufgebaut haben, um die aktuell schwierigen Zeiten meistern zu können. Klar ist aber auch: Der Jahresabschluss und die Abschlussprüfung für das Jahr 2022 stehen unter dem Zeichen steigender Zinsen und einer steigenden Inflation. Es ist daher viel Expertise erforderlich, die unvermeidbaren Bewertungseffekte richtig zu identifizieren und zu quantifizieren, die Auswirkungen auf die künftige Planung richtig abschätzen zu können und eine angemessene Berichterstattung in Anhang und Lagebericht sicherzustellen.

Das Themenspecial aus dem Paket NWB Unternehmensteuern und Bilanzen – StuB zeigt auf, dass sowohl Unternehmen sowie deren Berater sich intensiv mit den Ursachen und Wechselwirkungen der aktuellen Ereignisse auseinandersetzen müssen, um deren Einfluss auf Jahres- und Konzernabschlüsse sowie Bewertungen zu erfassen und entsprechenden Handlungsbedarf zu identifizieren. Das vollständige Themen-Special finden Sie als Abonnent in der NWB Datenbank unter NWB MAAAJ-24993.

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So wirken sich Krisen, Krieg und Inflation auf die Rechnungslegung aus

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