Genossenschaften als Zeitgeistspiegelbild

Wir erleben in Europa aktuell eine Situation der zwei Stühle. Das Gefühl, der in zwei Teile polarisierten Gesellschaft lässt sich spätestens seit der Präsidentenwahl in Österreich und der Brexit-Entscheidung nicht mehr leugnen. Das überraschende sind aber nicht unbedingt die Resultate der Abstimmungen, sondern ihre Ausgewogenheit. Ziemlich genau 50% der Bevölkerung möchte das Gegenteil der anderen 50%.

Diese Beidseitigkeit spiegelt sich nicht nur in politischen Entscheidungen, sondern auch im Lebensgefühl, Konsumverhalten und im Umgang mit der Natur.

Auf der einen Seite werden Tiere unter schlimmsten Bedingungen in Großfabriken gehalten und auf der anderen Seite steigt die Zahl derer, die ein Tierleben vor dem Schnitzel fordern. Die Energieversorgung wird immer noch durch Kohle bestimmt und doch bilden sich immer neue Stromgemeinschaften. Obwohl jeder dritte PKW, der zugelassen wird ein SUV ist, steigen immer mehr Menschen auf das Rad um. Und auch im Bereich Wohnen finden wir „Miethaie“ auf der einen und Genossenschaften auf der anderen Seite.

Eine steigende Zahl an Menschen möchte heute wissen, wo die Dinge des Alltags herkommen und ob sie auf Kosten von Mensch oder Umwelt produziert worden sind. Aber auch das Bedürfnis sich selbst in gemeinschaftlichen Modellen einzubringen ist prägnant. In den fast 8.000 Genossenschaften in Deutschland finden mehr als 22 Millionen Menschen eine Adresse. Unter dem Credo: Gemeinsam handeln, mehr erreichen geht es bei Genossenschaften u.a. auch um Wohnen im Alter und eine bürgernahe Energiewende. Solidarische Selbsthilfe scheint aktuell nötiger denn je.   

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