Recruiting: Mitarbeiter binden statt Mitarbeiter finden

Bei vielen Angestellten macht sich unmittelbar nach Jobantritt Unzufriedenheit breit. Sei es, weil keinerlei Onboarding-Maßnahmen getroffen werden, die zuständige Führungskraft keine Hilfestellungen zur Einarbeitung anbietet oder das Aufgabengebiet nicht klar umrissen ist.

Die Folge: Fast jeder zehnte Mitarbeiter kündigt schon innerhalb der ersten 100 Tage. Bedenkt man, wie viele Ressourcen Kanzleien auf den Recruiting-Prozess verwenden, ist das umso ärgerlicher – und Grund genug im War of Talents, den Fokus stärker auf die Bindung neuer Mitarbeiter zu legen.

Erleichtern Sie neuen Mitarbeitern den Einstieg vor dem Einstieg

Zwischen Vertragsunterzeichnung und eigentlichem Arbeitsantritt liegen nicht selten mehrere Monate. Wertvolle Zeit, die Sie nicht ungenutzt verstreichen lassen sollten. Immerhin haben Kanzleien bereits hier die Möglichkeit, beim neuen Mitarbeiter wichtige Punkte zu sammeln. Was Sie schon jetzt tun können:

  • Laden Sie den baldigen Mitarbeiter zu einem ungezwungenen Gespräch ein.
  • Integrieren Sie den Angestellten in After-Work-Aktivitäten. Die gemütliche Kegelrunde am Freitagabend, ist eine gute Möglichkeit zum gegenseitigen Kennenlernen.
  • Laden Sie den Neuzugang zu bestehenden Chat-Gruppen ein.
  • Lassen Sie ihm, soweit vorhanden, erste einführende Materialen zukommen.
  • Geben Sie dem Mitarbeiter die Möglichkeit, schon jetzt an Weiterbildungen und Teambildungsmaßnahmen teilzunehmen.

Entwickeln Sie ein Onboarding-Konzept

Mit einem gelungenen Onboarding schlagen Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Einerseits fühlen sich neue Mitarbeiter selbst gut abgeholt und können sich leichter integrieren. Andererseits steigt so deren Leistungsfähigkeit während sich die Einarbeitungszeit verkürzt. Umso wichtiger ist es, ein Onboarding-Konzept in der Kanzlei zu etablieren. Gutes Onboarding

  • benennt einen für den Onboarding-Prozess Verantwortlichen (inkl. Vertreter),
  • bereitet Angestellte auf den anstehenden Jobantritt eines neuen Mitarbeiters vor,
  • führt neue Mitarbeiter ins Team ein – inklusive Vorstellungsrunde,
  • weist neuen Mitarbeitern einen klaren Aufgabenbereich zu,
  • vermittelt Werte und Philosophie der eigenen Kanzlei,
  • klärt, für welche Belange, welche Ansprechpartner zur Verfügung stehen und
  • stellt für die ersten Monate umfassende Hilfestellungen bereit.

Unterschätzte Wertschätzung

Jeder Mitarbeiter möchte, dass seine Arbeit gewürdigt wird. Das gilt erst recht für Angestellte, die erst seit kurzem für die Kanzlei tätig sind. Mit Wertschätzung ist dabei nicht die kleine Aufmerksamkeit zum Geburtstag gemeint. Vielmehr geht es darum, dem entsprechenden Mitarbeiter kontinuierlich zu vermitteln, dass seine Arbeit gesehen wird. Am besten erreichen Sie dieses Ziel mit regelmäßigen Feedbackgesprächen. Diese ermöglichen nicht nur ein wertschätzendes Feedback, sondern lassen Angestellte auch Raum, um Kritik oder Verbesserungswünsche sachlich vorzutragen. Gerade letzteres geht im Arbeitsalltag oft unter, sodass über kurz oder lang Spannungen entstehen, die im schlimmsten Fall eine vermeidbare Kündigung nach sich ziehen.

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