Studie: Die Schattenseiten des Homeoffice

Die Corona-Pandemie hat den Trend zum Homeoffice massiv verstärkt – auch in Steuerkanzleien. Eine DGB-Studie zeigt nun die Schattenseiten der Arbeit in den eigenen vier Wänden auf. Warum es wichtig ist, dass Kanzleien bei der Organisation des Homeoffice gewisse Regeln einhalten. 

DGB-Studie: Ergebnisse auf einen Blick

Mehr Stress durch Homeoffice? Laut einer aktuellen Befragung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) ist das nicht ungewöhnlich. Befragt wurden hierfür 6.407 zufällig ausgewählte abhängig Beschäftigte in ganz Deutschland. Unter den Befragten der DGB-Studie ergibt sich folgendes Bild:

  • 28% machen häufig unbezahlte Überstunden.
  • Von 32% wird erwartet auch außerhalb der Arbeitszeiten erreichbar zu sein.
  • 32% arbeiten auch abends bis 23:00 Uhr – ein Vielfaches im Vergleich zu Büroarbeitern.
  • 46% verkürzen ihre Pausen – oder lassen sie gleich ganz ausfallen.
  • 47% können auch in ihrer Freizeit nicht mehr richtig abschalten.

Im Vergleich zu Angestellten, die regulär im Büro arbeiten, sind sämtliche Werte deutlich erhöht, teilweise sogar vervielfacht.

Mit diesen Regeln funktioniert die Arbeit im Homeoffice

Insgesamt zeichnet die DGB-Studie ein düsteres Bild der Arbeit im Homeoffice. Längere Arbeitszeiten, ständige Erreichbarkeit und verkürzte Erholungsphasen führen zu einer zunehmenden Entgrenzung der Arbeit – und einem höheren Stresspegel. Ist das Homeoffice also doch kein erstrebenswertes Modell? Kann es die Hoffnungen bezüglich einer besseren Work-Life-Balance nicht erfüllen? Nicht unbedingt. Verantwortlich für das gestiegene Stress-Level im Homeoffice sind häufig überzogene Ansprüche der Arbeitgeber und fehlende betriebliche Regeln zu mobilen Arbeitsformen. Folgende betrieblichen Regelungen sind notwendig, damit die Arbeit im Homeoffice ihre positiven Effekte entfalten kann:

  • Kernarbeitszeiten werden eingehalten. Nach Feierabend werden Mitarbeiter nicht mehr bzw. nur in sehr dringenden Fällen kontaktiert.
  • Den Beschäftigten wird hinsichtlich ihrer Arbeitszeit (abseits der Kernarbeitszeiten) ein Entscheidungsspielraum eingeräumt.
  • Feedbackgespräche zur Arbeitsorganisation werden regelmäßig durchgeführt. Im Anschluss werden die Rahmenbedingungen der Heimarbeit ggf. angepasst.

Übrigens: Nicht in jeder Kanzlei ist reines Homeoffice die beste Art der Arbeitsorganisation. Insbesondere dann, wenn ihre Verwirklichung bei den Beschäftigten letztlich zu stärkerem Zeitdruck und einer Entgrenzung der Arbeit führt. Die simple Lösung für viele Kanzleien: eine Kombination aus Präsenz- und Heimarbeit, sogenanntes hybrides Arbeiten.

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