Aufgeben ist keine Option!

Nachgefragt – StB-Prüfung 2023/2024: Die letztjährige NWB Campus-Bloggerin Sarah Dorn im Interview

Jedes Jahr begleitet der NWB Campus-Blog Tausende von angehenden Steuerberatern auf ihrem Weg zur StB-Prüfung. Die neue Runde des NWB Campus-Blogs 2024/2025 ist kürzlich gestartet. Diesmal berichten Alex, Annika, Franziska, Pia und Torben über ihren Weg zur StB-Prüfung. Im Folgenden blicken wir im Rahmen eines Interviews mit Sarah Dorn zurück, die uns als Bloggerin der Runde des NWB Campus-Blogs 2023/2024 an ihren Höhen und Tiefen hat teilhaben lassen.

SteuerStud: Liebe Sarah, zunächst einmal herzlichen Glückwunsch, du hast es geschafft! Wir haben deinen Weg im NWB Campus Blog verfolgt, und du hast uns echt beeindruckt! Wie geht es dir?

Sarah Dorn: Danke schön! Ich genieße es aktuell sehr, dass ich am Wochenende nicht zum Lernen ins Büro muss und kann schon jetzt nicht mehr nachvollziehen, wie ich das die ganze Zeit durchgezogen habe. Ab Bekanntgabe der Ergebnisse war ich wirklich an jedem freien Tag im Büro. Es ist schön, jetzt wieder Zeit zu haben, mit den Kindern auf den Spielplatz zu gehen oder mich zu verabreden, ohne die Zeit im Nacken zu ha­ben, weil ich abends noch lernen muss.

Die nächsten Monate werden für mich dann aber sicher nochmal spannend. Aktuell befinde ich mich noch in der Regenerationsphase, nehme demnächst jedoch wieder Anlauf und werde einige Dinge umsetzen, die ich immer aufgeschoben habe. Unter anderem möchte ich noch das angefangene Wirtschaftsprüferexamen beenden.

SteuerStud: Das klingt sehr spannend. Welche Tipps zur Vorbereitung auf die StB-Prüfung möchtest du weitergeben?

Sarah Dorn: Am allerwichtigsten: Fangt frühzeitig an, Klausuren zu schreiben! Natürlich ist es wichtig, auch Lehrbriefe zu lesen, sich damit eine gesicherte Grundlage an Fachwissen zu verschaffen. Das meiste aber lernt ihr wirklich beim Klausuren schreiben, und hier – im besten Fall – aus den eigenen Fehlern.

Versucht dabei auch, die Bearbeitungszeit einzuhalten, sonst lernt ihr nicht effizient genug. Arbeitet die Klausur zudem zeitnah nach und wiederholt alles nach ein paar Wochen noch einmal. Dann seht ihr zum einen, ob ihr euch verbessert habt, und zum anderen, ob ihr aus den Fehlern in genau dieser Klausur gelernt habt. Für die Nacharbeit solltet ihr euch mindestens genauso viel Zeit nehmen, wie für das eigentliche Schreiben.

Wichtig ist beim Klausurentraining aber auch, auszuhalten, dass man ein Thema erstmal nicht kann, und es sich während der Klausur erst erarbeiten muss. Gebt hier nicht zu schnell auf! Einfach die Lösung abzuschreiben, bringt euch nicht weiter!

SteuerStud: Wie hast du es geschafft, die Vorbereitungszeit auch mental gut zu meistern?

Sarah Dorn: Die entscheidenden Faktoren waren für mich:

  1. Negative Gedanken stoppen (insbesondere das schlechte Gewissen!), die wenige Zeit bewusst schön zu gestalten und sich vor Augen zu führen, das Beste für die Kinder zu geben.
  2. Veränderungen akzeptieren und die Situation neu bewerten. Durch die Akzeptanz der jeweiligen „Nie­derlage“ habe ich es geschafft, wieder das Positive zu sehen und meine Pläne zu korrigieren, um dann doch noch ans Ziel zu kommen.
  3. Fokussiert bleiben, die Entscheidung weiterzumachen nicht mehr hinterfragen und sich nur auf das Ziel konzentrieren.

Meine Erfahrungen haben mich gelassener gemacht. Ich habe jetzt das Selbstvertrauen, für alles eine Lösung zu finden und die Ausdauer zu besitzen, um jedes Ziel zu erreichen.

SteuerStud: Würdest du rückblickend etwas anders machen?

Sarah Dorn: Ja, ich würde tatsächlich weniger Examens- und Klausurenkurse buchen. Nichts wirkt so demotivierend, wie hohe Stapel unbearbeiteter Unterlagen. Kalkuliert in euren Lernplan auch immer Ausfallzeiten und Pausen mit ein. Das Gehirn braucht Zeit zur Regeneration. Lieber also weniger, aber dafür qualitativ besser lernen und nacharbeiten.

Oft ist man mit sich selbst am kritischsten und meint, nicht viel geschafft zu haben. Bleibt hier jedoch bei euch und schaut auch nicht danach, was andere (vermeintlich) mehr machen und/oder mehr an Freistellung haben. Meine Erfahrung ist:

  1. Man weiß nicht, wie effektiv das war, was die anderen gemacht haben,
  2. die wenigsten sind ehrlich (oft nicht mal zu sich selbst), und
  3. auch fleißige Leute mit den besten Vornoten können scheitern.

Häufig lernt man, um das Gefühl zu haben, etwas „gemacht“ zu haben, letztlich also, um das schlechte Gewissen zu beruhigen. Leider ist das dann aber oft gar nicht so effektiv.

Was übrigens super gegen das schlechte Gewissen hilft, ist, an Tagen, an denen man merkt, dass man gar nichts mehr aufnehmen kann, Ergänzungslieferungen einzusortieren, dabei ein Glas Wein zu trinken und eine Serie zu schauen.

SteuerStud: Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen dir alles erdenklich Gute für deine berufliche und private Zukunft.

Sarah Dorn: Vielen Dank! Es hat mir immer große Freude bereitet, meinen Weg und manchmal auch die emotionalen Rückschläge mit euch teilen zu dürfen. Ich hoffe, dass ich einige ermutigen konnte, nicht aufzugeben!

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